In der 4. Wahlperiode des EP, 1994, hatte die britische Labour Party ein Erdrutschsieg errungen. Von den 87 Sitzen für das Vereinigte Königreich hatten unsere
FraktionskollegInnen 63 (!) für sich entschieden. Das britische Mehrheitswahlrecht machte es möglich. Wer dort einen Wahlkreis gewinnt, ist gewählt! Innerhalb der Fraktion war
Labour plötzlich die stärkste Gruppe und es war klar: ihnen steht der Fraktionsvorsitz zu. Sie schlugen PAULINE GREEN , MEP vor, die mit großer Mehrheit gewählt wurde.
Schon vor ihrer Amtszeit setzten wir Fraktionsfrauen mit der Koordinatorin Mareijke van Hemeldonck die erste Quotenregelung für den Fraktionsvorstand durch. Bis dato waren dort wenige
Frauen, weil die Vorsitzenden der nationalen Delegationen automatisch dem Vorstand angehörten und diese (rein zufällig!) meistens Männer waren. Es kostete ein hartes Stück Arbeit eine
40% Quote für Frauen im Statut zu verankern - aber es gelang und wir wählten einen fast "Gender"- ausgeglichenen SPE Fraktionsvorstand. Als 1995 die Erweiterung um Schweden,
Finnland und Österreich vollzogen war, wählten in allen drei Delegationen Frauen in den SPE Fraktionsvorstand und plötzlich hatten wir knapp über 60% Frauen Im
Führungsgremium der Europäischen Sozialisten ...
das hatte es bis dahin noch nicht gegeben ... und ich befürchte, das wird auch nicht so schnell wieder passieren.
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