STRASSBURG FEIERT - 1989 - MIT 518 MEPS
Die Aufregungen um die Wahl zum Europäischen Parlament am 18. Juni 1989 und die konstituierende Sitzung des EP im Gebäude des Europarates in der Elsass Metropole lagen hinter mir. Der Abend der Konstituierung wurde zu einem Großen Fest! Die Stadt Straßburg und die Region Bas-Rhin putzten den Park der Orangerie wunderschön heraus. Große weiß eingedeckte, runde Dinner-Tafeln luden zum Festmahl ein. Tausende von Lichtern verzauberten die Sommernacht im Park. Alte und neugewählte Abgeordnete aus allen Ländern und Parteien bildeten eine vielsprachige, wahrhaft multikulturelle Festgesellschaft.
Die politischen Koalitionen und inhaltlichen Zusammenhänge über fraktions- und nationale Grenzen hinweg lagen noch im Ungewissen. Ob und wie die rechtsradikale deutsche Partei "Die Republikaner" meinen Start als Sozialdemokratin beeinflussen würden, welche Koalitionen und AnsprechpartnerInnen zur Durchsetzung meiner Ziele hilfreich wären, kam erst später. Ich hatte rasch gelernt, wie wir gemeinsame Initiativen über die Fachausschüsse entwickeln konnten und ebenso Frauen bei den Besetzungen der zahlreichen Funktionen einzubeziehen. Die Wiedergewählten hatten naturgemäß einen Vorteil, denn im internationalen Parlament dauert es länger als in regionalen oder nationalen Volksvertretungen Entscheidungsstrukturen zu durchschauen und die Mehrheiten zu organisieren. Andererseits gelingt es mit den richtigen Argumenten besser über Fraktionsgrenzen hinweg Koalitionen zu schmieden.
An diesem Abend landete ich - Zufälle gibts ja nicht - an einem Tisch mit der ebenfalls neugewählten holländischen Abgeordneten Maartje van Putten, von der Partei van de Arbeijt . Wir unterhielten uns über die vor uns liegenden Herausforderungen und gaben uns auf der Einladungskarte ein Verspechen, das lange Jahre unter meiner Schreibunterlage sichtbar lag:
IK WIL NIET VERLOEDEREN ... Maartje van Putten und Lissy Gröner.
Wir beschworen uns, nicht unterzugehen im Dschungel der unterschiedlichsten Interessen und unsere Politik immer an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren.
Maartje engagierte sich sehr in der Entwicklungspolitik und übernahm nach dem EP einen Direktorinnenplatz bei der Weltbank.
Zusammen konnten wir ein Netzwerk für Straßenkinder aufbauen, ihre Rechte stärken und Finanzmittel organisieren um ein weltweit agierendes Hilfsnetzwerk aufzubauen.
Wir setzten auf nachhaltige Entwicklung ... und förderten besonders Frauen und somit immer auch die nächste Generation ...
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